Consent Management Plattform: Rechtskonforme Einwilligung und Datenschutz
5. Juni 2024
Das Telekommunikation-Digitale-Dienste-Datenschutz-Gesetz (TDDDG) sowie die Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) stellen klare Anforderungen an den Umgang mit Nutzerdaten auf Websites und in Apps. Eine wesentliche Anforderung ist, dass die Speicherung von Informationen auf Endgeräten der Nutzer oder der Zugriff auf bereits gespeicherte Informationen nur mit ausdrücklicher Einwilligung der Nutzer erfolgen darf. Eine Consent Management Plattform (CMP) ist daher unerlässlich für Websites, die nicht zwingend notwendige Dienste nutzen. Diese Dienste sind solche, die über die grundlegende Funktionalität der Website hinausgehen und für die Einwilligung der Nutzer erforderlich ist.
Allgemeine Anforderungen an ein Consent Management
Ein effektives Consent Management muss folgende Kriterien erfüllen:
• Einholung der Einwilligung: Die Einwilligung muss direkt beim Besuch der Startseite oder einer beliebigen Unterseite sowie beim Start einer App eingeholt werden.
• Wichtige rechtliche Informationen: Informationen wie Impressum, AGBs oder Datenschutzerklärung dürfen nicht verdeckt werden.
• Aktive Zustimmung: Eine aktive Zustimmung der Nutzer ist erforderlich, bevor Cookies oder Werbe-IDs gesetzt werden. Passives Verhalten wie das bloße Navigieren auf der Seite gilt nicht als Zustimmung.
• Berücksichtigung von Browser-Signalen: Browser-Signale zum Datenschutz (z.B. Do-Not-Track) müssen beachtet werden.
Gestaltung der Consent Management Anzeige
Für eine benutzerfreundliche und rechtskonforme Gestaltung der Einwilligungsabfrage sind folgende Punkte zu beachten:
• Erste Ebene (First Layer): Verwenden Sie klare und verständliche Sprache. Geben Sie den Verarbeitungszweck an, verzichten Sie auf voraktivierte Zustimmungsoptionen und bieten Sie klare Ja/Nein-Wahlmöglichkeiten. Weisen Sie auf die Möglichkeit zum Widerruf der Zustimmung hin und vermeiden Sie irreführende Formulierungen.
• Empfehlung: Implementieren Sie drei Schaltflächen: „Alle akzeptieren“, „Alle ablehnen“ (beide gleich gestaltet) und „Einstellungen“ (unterschiedlich gestaltet).
• Detailansicht (Second Layer): Bieten Sie eine detaillierte Beschreibung der Verarbeitungszwecke, nennen Sie die Datenempfänger und die Speicherdauer. Bieten Sie granulare Zustimmungsoptionen für verschiedene Zwecke und Anbieter, und geben Sie die verarbeiteten Datenkategorien, die Rechtsgrundlage, die Verantwortlichen und den Datenschutzbeauftragten an. Stellen Sie sicher, dass die Möglichkeit zum jederzeitigen Widerruf besteht.
Nachweis der Einwilligung
Es ist essenziell, die Einwilligung der Nutzer lückenlos zu dokumentieren, einschließlich:
• Datum und Uhrzeit der Einwilligung
• Identifikation des Nutzers (z.B. IP-Adresse)
• Art der erteilten Einwilligung
• Genauer Inhalt der Einwilligung
Unterstützung und Beratung
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